Der ADAC fordert von VW hohe Entschädigungszahlungen für vom Diesel Skandal betroffene Kunden in Deutschland. Die Höhe soll sich an den Zahlungen in den USA orientieren, sagt ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker. Das würde mehrere Milliarden Euro bedeuten.
"Es ist aus Sicht des ADAC höchste Zeit, eine vergleichbare, verbraucherfreundliche Wiedergutmachung auch für deutsche Kunden anzubieten", sagte Becker. In Deutschland gebe es zwar keine gesetzliche Verpflichtung, der Vergleich des Konzerns in den USA zeige aber, "mit einer Entschädigungszahlung von bis zu 5000 US-Dollar, dass eine Einigung im Sinne der Verbraucher möglich ist". Das solle auch für Deutschland der Rahmen sein. "Zudem könnte es VW helfen, das Vertrauen seiner Kunden wieder zurückzugewinnen."
Becker berichtet zudem von wachsendem Unmut: "Der ADAC sieht bei seiner Rechtsberatung seit Monaten eine stetig steigende Unzufriedenheit von VW-Besitzern", sagte er. Mitglieder fürchteten einen Wertverlust bei ihren Fahrzeugen. Zudem kritisierte Becker, dass bislang nicht geklärt sei, ob sich aus der Umrüstung Langzeitschäden ergeben. "Auch das ist zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für die Verbraucher."
5000 Dollar entsprechen nach aktuellem Kurs knapp 4200 Euro. Bei rund 2,5 Millionen manipulierten VW in Deutschland könnte sich eine Entschädigung nach ADAC-Forderung im Extremfall auf zehn Milliarden Euro summieren.