"Die Dieselkrise ist eine große Belastung für das Unternehmen (...), aber sie war natürlich auch ein Weckruf in vielerlei Hinsicht", erklärt Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des obersten Kontrollorgans im Volkswagen-Konzern im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Aufklärungsarbeiten gingen weiter. Pötsch geht davon aus, dass sie "wohl eher noch länger dauern als bis zum Jahresende 2017."
Zu den Ermittlungen der US-Kanzlei Jones Day und dem zunächst angekündigtem, aber dann nicht veröffentlichten Bericht, stellt Pötsch klar, dass Jones Day "vollkommen unabhängig" untersucht habe. "Jones Day hat Interviews geführt, wann und mit wem sie wollten (...), dies erfolgte ohne jegliche Vorgaben (...) Jones Day sämtliche Erkenntnisse nach eigenem Ermessen an das amerikanische Justizministerium (...) gegeben. Mehr Transparenz geht nicht", sagt Pötsch.
Er verstehe, so Pötsch gegenüber der FAZ, die Kritik daran, dass man keinen Jones Day-Bericht vorgelegt habe, aber bitte auch um Verständnis. Man sein in einem solchen Verfahren eben nicht der eigene Herr, man habe bestimmte Einschränkungen auf sich genommen, etwa dass es keine schriftliche Berichterstattung gibt." Pötsch:"Um es klar zu sagen: Einen solchen schriftlichen Bericht, weder einen Zwischen- noch einen Abschlussbericht, gab es nicht und den wird es nicht geben."
Die Problematik, selbst nicht uneingeschränkt kommunizieren zu können, "war am Anfang nicht so selbstverständlich", gibt Pötsch zu.Dass es ein Statement of Facts geben würde, sei 2015 noch nicht klar gewesen. "Es wäre für das Unternehmen im Übrigen unvertretbar riskant, jetzt einen eigenen Bericht darüber vorzulegen", so Pötsch.
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