74 Prozent der von PwC Befragten Manager gaben an, Unternehmensdaten mit Dritten zu teilen. Unter mittelständischen Betrieben waren es 72 Prozent, bei Großkonzernen sogar 83 Prozent. Am häufigsten werden die Geschäftsdaten dabei mit Kunden (62 Prozent) und Lieferanten (39 Prozent) geteilt.
Drei von vier Unternehmen gehen zudem davon aus, dass die Notwendigkeit, Geschäftspartnern eigene Daten zur Verfügung zu stellen, in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Die PwC-Studie ergab außerdem, dass das Thema "branchenübergreifender Datenaustausch" bereits in zwei von fünf Firmen auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene behandelt wird.
Harald Kayser, "Chief Digital Officer bei PwC in Deutschland: „Einerseits ist der Austausch von Daten unumgänglich, wenn Unternehmen das eigene Geschäftsmodell digitalisieren und neue Erlösquellen wie Smart Services erschließen wollen. Andererseits möchte niemand Gefahr laufen, die Kontrolle über sensible Unternehmensdaten zu verlieren.“
“Viele Unternehmen betrachten das „Daten-Sharing“ darum mit entsprechender Skepsis. So fürchten 57 Prozent die Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen – wobei 51 Prozent sogar die explizite Gefahr sehen, dass sensible Daten in die Hände von Konkurrenten gelangen könnten. „Solche Sorgen sind nicht unberechtigt“, sagt Aleksei Resetko von PwC. „Denn bislang existiert hierzulande noch keine einheitliche Architektur, die einen sicheren und standardisierten Austausch von Geschäftsdaten erlauben würde.“Um dieses Problem anzugehen, hat eine durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Initiative aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik 2016 den Industrial Data Space (IDS) gegründet – PwC ist Gründungsmitglied des gemeinnützigen Projekts. Das erklärte Ziel des IDS ist es, die digitale Vernetzung der deutschen Industrie voranzutreiben und dabei auf Basis eines offenen Architekturmodells einen sicheren Datenaustausch für alle Unternehmen zu ermöglichen. An der Spitze des Industrial Data Space e.V. steht die Fraunhofer-Gesellschaft. Neben PwC sind aktuell noch 63 weitere bekannte internationale Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände am IDS beteiligt.
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