40 Prozent mehr für Azubis im Südwesten

Wie viel ein Auszubildender im Kfz-Gewerbe verdient, kommt extrem auf das Bundesland an, in dem er tätig ist. Im dritten Lehrjahr gibt es beispielsweise in Baden-Württemberg 929 Euro, in Brandenburg dagegen nur 660 Euro (siehe Tabelle). Die Auszubildenden im Südwesten bekommen demnach gut 40 Prozent mehr, wie aus Zahlen des WSI-Tarifarchivs hervorgeht.

Noch weiter ist der Abstand zu den Auszubildenden in Nordrhein-Westfalen. Zumindest, sofern sie unter die Tarifgemeinschaft des Kfz-Handwerks fallen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland nennt das WSI-Tarifarchiv allerdings - wie auch in Niedersachsen - zwei Tarifverträge. Im anderen gäbe es 721, zudem ist der niedrig dotierte seit 2012 nicht mehr verändert worden und fällt insofern aus der Reihe.

Insgesamt findet sich in den Werten das sonst übliche Ost-West-Gefälle nur teilweise. Zwar liegen die Werte in den neuen Bundesländern und Berlin allesamt eher niedrig zwischen 660 und 710 Euro. Auch im Westen gibt es allerdings Länder auf diesen Niveaus. Deutlich nach oben setzen sich dagegen Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg ab.

Auch diese Länder liegen allerdings deutlich unter den Werten, die ein Auszubildender in der Autoindustrie verdienen könnte. Die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie sehen im dritten Lehrjahr mindestens 1056 Euro vor (Nordrhein-Westfalen). Hier ist allerdings auch die Spreizung geringer. Am meisten Geld gibt es in Baden-Württemberg mit 1150 Euro - ein Unterschied von neun Prozent.

Am besten zahlt unter den im WSI-geführten Berufszweigen das Bauhauptgewerbe seine Auszubildenden. Hier kann die Vergütung im dritten Lehrjahr 1410 Euro erreichen.