Der Tech-Forscher Kevin Ashton, der Ende der 90er Jahre den Begriff "Internet der Dinge" erfunden hat, äußert sich in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) zu selbstfahrenden Autos. Ashton glaubt, dass im "Internet der Dinge" in den nächsten Jahren die größte Veränderung für den Verbraucher im Bereich der Mobilität stattfinden werde. "2030 werden alle neuen Autos selbstfahrende Autos sein", sagte Ashton der Zeitung. Ziemlich bald schon werde es sicherer sein, dem Bordcomputer die Steuerung zu überlassen, als das Auto selbst zu fahren. "2050 wird es uns gar nicht mehr erlaubt sein, unser Auto selbst zu steuern", so der Tech-Guru weiter.
"2030 werden alle neuen Autos selbstfahrende Autos sein"
Computer würden unsere Mobilität revolutionieren wie Smartphones unsere Kommunikation revolutioniert hätten, sagte Ashton der "FAS". Viele Menschen hätten vor gut 20 Jahren, als die ersten Handys auf den Markt kamen, gesagt, dass sie auf diese Art der Erreichbarkeit lieber verzichten würden - heute besäßen sie alle Smartphones. Das autonome Fahren werde für uns so selbstverständlich sein wie das mobile Telefonieren oder Surfen.
Ashton äußerte sich im Interview mit der "FAS" auch zu den Risiken der künstlichen Intelligenz, vor denen zum Beispiel Tesla-Chef Elon Musk mehrfach gewarnt hat. "Elon ist ein großartiger Unternehmer, aber er ist kein Computerwissenschaftler", sagte er der Zeitung. Musk und der Physiker Stephen Hawking deuteten die Zukunft in die falsche Richtung, wodurch ihre beängstigenden Vorhersagen herauskämen. Es stünden hinter der Software-Entwicklung aber immer noch Menschen. "In Szenarien, dass uns die Maschinen beherrschen, wird mit der Urangst der Menschen vor dem Kontrollverlust gespielt", so Ashton. (os)
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