Die schärferen EU-Klimaziele könnten in der deutschen Automobilindustrie bis zu 150.000 Arbeitsplätze in der Produktion kosten, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Mögliche Jobverluste etwa in der Entwicklung sind demnach noch nicht berücksichtigt. So bewerte die IG Metall neue Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO), die unter anderem von der Gewerkschaft in Auftrag gegeben worden seien.
Die EU hatte beschlossen, den CO2-Ausstoß bei Neuwagen bis 2030 um 37,5 Prozent zu senken. Das IAO habe auf dieser Grundlage berechnet, wie viele Arbeitsplätze bei Elektroautos entstehen und wie viele bei den Verbrennungsmotoren wegfallen könnten. Erstmals wurde nun laut "Spiegel" analysiert, wie sich die Verluste verteilen werden: Bei den Autobauern seien in der Antriebsproduktion etwa 35 Prozent der Jobs bedroht, bei den Zulieferern rund 44 Prozent.
"Deshalb muss alles unternommen werden, damit die Beschäftigung an den Standorten gesichert wird", sagte der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann gegenüber dem "Spiegel". "Die zusätzliche Wertschöpfung, die durch Elektromobilität entsteht, etwa bei Batteriezellen oder der Steuerungselektronik, muss hier für Jobs sorgen." (os)
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