Aschaffenburg. Der Airbag-Hersteller Takata hat seine Produktionskapazitäten angesichts der Welle an Rückrufen massiv erhöht. "Wir können derzeit weltweit 1,5 Millionen Module pro Monat zusätzlich produzieren, um die Rückrufe abzuarbeiten", sagte Takata-Europa-Chef Claus Rudolf (48) der Automobilwoche. Es ist das erste Mal, dass sich ein hochrangiger Unternehmensvertreter gegenüber einem Journalisten zum Rückruf äußert. Zum Vergleich: Normalerweise produziert Takata in Europa etwa 750.000 Frontairbagmodule pro Monat. Dies sei eine enorme Anstrengung, zumal die Airbags für die oft viele Jahre alten Autos teils neu entwickelt und von den Behörden zugelassen werden müssten.
Der Zulieferer muss nach eigenen Angaben allein in den USA mehr als 24 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen, um mangelhafte Airbags auszutauschen. Diese können im Falle eines Unfalls so heftig auslösen, dass Metallsplitter durch den Innenraum fliegen und Insassen verletzt oder gar getötet werden. Auch deutsche Hersteller wie Daimler, VW, Audi oder BMW waren vom Rückruf Anfang Februar mit etwa 2,5 Millionen Fahrzeugen betroffen. Die US-Verkehrsaufsicht bringt mit den Fehlfunktionen der Takata-Airbags mehrere Todesfälle und Dutzende Verletzte in Verbindung.