Nach Anlaufschwierigkeiten kommen jetzt immer mehr Elektro-Modelle etablierter Autobauer auf den Markt. Inzwischen sind es längst keine Nischenmodelle mehr, sondern alltagstaugliche Fahrzeuge zu bezahlbaren Preisen. Verbunden mit der staatlichen Prämie führt das zu einer hohen Nachfrage. Der Marktanteil der Stromer steigt kontinuierlich.
Die Schattenseite des Erfolgs besteht darin, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht mit der Entwicklung der Zulassungszahlen mithält. Zwar laden viele Eigentümer ihre E-Autos zuhause, viele können dies als Laternenparker jedoch nicht oder müssen auf längeren Strecken Ladestopps einlegen. Eine Studie von McKinsey, über die der europäische Verband der Autohersteller (ACEA) berichtet, zeigt eine beunruhigende Entwicklung: Während sich der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht hat, ist die Zahl der Ladesäulen nur um das 2,5-fache gestiegen.
Um mit der Entwicklung der E-Autos Schritt zu halten, müssten EU-weit bis 2030 bis zu 6,8 Millionen öffentlicher Ladepunkte entstehen, meint der ACEA. Das entspräche 14.000 neuen Ladepunkten pro Woche. Bislang werden pro Woche nicht einmal 2000 installiert. "Der Übergang ist ein Langstreckenrennen", sagt BMW-Chef und ACEA-Präsident Oliver Zipse.
Für Nutzfahrzeuge würde eine weitere Infrastruktur benötigt, heißt es beim ACEA. Lkw brauchen mehr Platz und eine höhere Ladeleistung als Pkw. Bis 2030 rechnet der Verband mit einem Bedarf von 279.000 Ladepunkten für Nutzfahrzeuge europaweit.
Lesen Sie auch:
Bundesverkehrsminister: Wissing will Ladegeräte für Elektroautos fördern
Ladenetz-Ausbau: VDA fordert Milliarden-Förderung
Aus dem Datencenter:
Anzahl der Ladesäulen der deutschen Bundesländer im Februar 2021