München. Wie weit ist die Technik mittlerweile schon, um Autos miteinander und mit der Infrastruktur kommunizieren zu lassen? Wie können sie Daten senden und empfangen? Theoretisch ist vieles bekannt, doch was real wirklich möglich ist, wollen Unternehmen aus der IT- und Automobilindustrie gemeinsam mit dem TÜV Süd und den Automobilclubs AvD und ANWB bei einer "Communicating-Cars"-Testfahrt zeigen.
Bühne für diese Testfahrt ist eine rund 1300 Kilometer lange Autobahnstrecke von Wien in Österreich über Frankfurt am Main bis nach Rotterdam in den Niederlanden. Auf dieser Strecke wird in den nächsten Wochen und Monaten von einer Initiative aus Politik, Wirtschaft und Technik dieser drei Länder der ITS-Korridor (ITS für Intelligent Transport System) eingerichtet - ein Korridor, in dem die Alltagstauglichkeit und der Praxisnutzen intelligenter Verkehrssysteme mit vernetzten Fahrzeugen demonstiert werden soll.
Der niederländische Chip-Hersteller NXP will mit Partnern wie Siemens, Honda und Cohda Wireless auf der Testfahrt demonstrieren, was in der Kommunikation unter Fahrzeugen (Car-to-Car) und von Fahrzeugen mit der Infrastruktur (Car-to-I) bereits schon möglich ist: Autos kommunizieren untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur, um vorausschauend zu erkennen, wo das nächste Verkehrshindernis, eine Baustelle oder ein unvorhergesehener Stau drohen – lange bevor die Gefahren tatsächlich in Sichtweite des Fahrers kommen. Auch empfangen die Fahrer Nachrichten von intelligenten Verkehrszeichen und können sich auf den Schaltzyklus von Ampeln einstellen, bevor sie die Kreuzung erreichen. Durch all diese Möglichkeiten kann der Verkehr sehr viel sicherer und flüssiger werden, als er heute ist.
Eine Initiative aus Politik, Industrie und Wirtschaft, an der auch die Verkehrsministerien aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden beteiligt sind, arbeitet derzeit am Aufbau dieses zentraleuropäischen ITS-Korridors, an dem entlang zahlreiche Testgeräte installiert werden. Der Korridor wird Anfang 2015 ausgerüstet und von Zeit zu Zeit mit aktueller Technik versehen. Der Startschuss für die Testfahrt jedoch fällt bereits am 11. November auf der Fachmesse Electronica in München.