Brescia. Es ist eine Mille Miglia der Superlative. 450 Oldtimer von 71 verschiedenen Marken sind Rekord, Teilnehmer aus 41 Ländern machen mit, so viele Zuschauer wie noch nie stehen auf der gesamten Strecke am Straßenrand. 1718 Kilometer werden am Ende auf dem Tacho stehen. Und mit vier Tagen Fahrtzeit ist die Mille Miglia um einen Tag länger geworden.
18. Mai:Am Tag vor dem Start trifft sich alles an der Messe in Brescia. Hier werden die Autos auf die Mammut-Tour vorbereitet, letzte Checks durchgeführt oder es wird einfach nur herumgestanden und gefachsimpelt. Die Fahrer erwerben die Lizenzen und lassen den strenger gewordenen Polizei-Check über sich ergehen. Italienisches, kreatives Chaos.
Die Roadbooks werden ausgehändigt und gleich studiert. Navigationsgeräte sind natürlich nicht erlaubt. Hunderte Seiten mit sogenannten Chinesenzeichen weisen den Weg. Wer während der Rallye eine Durchfahrtkontrolle oder gar eine Zeitprüfung verpasst, bekommt Strafpunkte.
Die Rallye ist –offiziell –nicht auf Speed ausgelegt. Dennoch darf man keinesfalls trödeln. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde ist durchaus sportlich, zumal es durch kleine Dörfer geht, die voll mit Zuschauern sind. An einem Etappenziel muss man zur vorgegebenen Zeit sein.