Die neue Regierung muss mehr als eine Zeitenwende meistern. Nach dem Wahltag kommt es auch für die Autoindustrie vor allem auf eines an, meint Hans Evert.
Wochen voller Turbulenzen liegen hinter uns. Sie begannen spätestens mit dem Amtsantritt Donald Trumps am 20. Januar und sind längst nicht vorbei. Ein dauerhaftes Beben hat die Welt erfasst.
Nach der Bundestagswahl wird der voraussichtliche Kanzler Stand jetzt wohl eine Koalition mit der SPD anstreben. Bis Ostern will Merz sein Kabinett zusammenhaben. Doch ob das gelingt? Die Zeit drängt – in diesen Tagen ganz besonders.
War aus Sicht der Unternehmen – insbesondere der Autoindustrie – zu Beginn der zweiten Ära Donald Trumps zunächst die Zollfrage entscheidend, geht es nun um weit mehr.
Wir steuern auf eine Welt zu, in der Europa wohl ohne jene Schutzmacht auskommen muss, die seit 1945 auch Deutschlands wirtschaftlichen Wohlstand garantiert hat.
“Zeitenwende“ ist ein zu schwaches Wort für die Schockwellen, die aus den USA kommen. Für Deutschland und Europa stellen sich existenzielle Fragen von Krieg und Frieden.
In dieser neuen, gerade entstehenden Weltordnung müssen nun auch die Unternehmen der Automobilindustrie navigieren – als hätte die Branche nicht ohnehin schon genug Herausforderungen. Stichwort: Antriebswende, CO₂-Ziele, China.
Ob sie gemeistert werden, hängt nicht allein von der künftigen Bundesregierung ab. Doch wenn diese sich nicht rasch bildet, wird es noch schwieriger als ohnehin.
