Mercedes setzt auf Disruption

"Schade, dass Audi mich nicht gefragt hat, ob ich in dem Spot mitspielen möchte", twitterte Astronauten-Legende Buzz Aldrin Anfang 2016. Denn inAudis Super-Bowl-Werbespot "The Commander" trat damals nur ein Schauspieler auf, der Aldrin ähnlich sah. Mercedes bringt den zweiten Menschen, der jemals den Mond betreten hat, nun tatsächlich auf die Bühne. Bei der me Convention, die Mercedes gemeinsam mit South by South-west (SWSX) bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt veranstaltet, stehen neben Aldrin viele weitere Sprecher auf dem Programm – und die wenigsten kommen aus der Auto-branche.

Denn bei der me Convention soll alles anders werden. Nicht mehr Produkte stehen im Fokus, sondern der Dialog. Besucher werden zu Teilnehmern. Nach dem Vorbild der SWSX, der größten Technologiekonferenz der Welt, plant Mercedes ein Festival mit Vorträgen, Workshops und Abendveranstaltungen, das über die ganze Stadt verteilt ist. Während des Festivals sollen an drei Tagen fünf Themenbereiche behandelt werden, die sich inhaltlich an Daimlers CASE-Strategie orientieren. Also: Connected, Autonomous, Shared & Service sowie Electric.

Mercedes will dabei den Blick über den Tellerrand richten. So widmet sich das Thema "New Creation" der Frage, wie sich angesichts neuer Technologien und Möglichkeiten für Marketing-abteilungen, Geschichten zu erzählen, Produktionsmethoden verändern – und welche Chancen und Verantwortungen sich daraus ergeben. "New Leadership" fragt nach wirksamen Strategien und Technologien für den Wandelder Führungsstile in Unternehmen.

Der Bereich "New Velocity" beschäftigt sich mit der veränderten Anspruchshaltung in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen erwarten, dass Produkte auf Abruf verfügbar sind, zugleich verändern sich Technologien so schnell wie noch nie. Die Referenten diskutieren über Vorteile und Konsequenzen dieser neuen Geschwindigkeit.

Das Thema "New Realities" hat es aufgrund der zunehmenden Vernetzung von analogen und digitalen Technologien, von Virtualität und Wirklichkeit, ins Programm geschafft. "New Urbanism" und die damit verbundene Entwicklung der vernetzten, urbanen Infrastruktur ist wohl das Thema der me Convention, mit dem sich Autohersteller bereits am intensivsten beschäftigen.

Eingeladen haben die Veranstalter mehr als 100 Sprecher, die zum Großteil nicht aus der Autobranche stammen – wie eben Buzz Aldrin. Zudem werden Wissenschaftler, Zukunftsforscher, Künstler und sogar ein buddhistischer Mönch und eine Modeikone auf der Bühne stehen.

Aber auch Manager, für die die Autobranche aufgrund ihres Wandels zunehmend interessant wird, sind dabei. So zählt Danny Shapiro, Automotive-Leiter von Nvidia, zu den Rednern, genauso wie David Silver von Udacity.

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