Es ist fast schon eine Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Mini, die Marke, mit der BMW vor knapp zehn Jahren mit immerhin 600 Prototypen den elektrischen Ernstfall geprobt und die Aufbauarbeit für die i-Modelle geleistet hat, war bis vor kurzem vom Trend abgehängt.
Benziner und Diesel bietet die britische Tochter bis zum Abwinken an. Doch ihren ersten Plug-In-Hybriden haben sie erst vor ein paar Wochen bekommen, und von rein elektrischen Fahrzeugen war bis dato gar keine Rede. Da ist der in jeder Hinsicht kleinere Konkurrent Smart schon deutlich weiter, von den großen Marken für kleine Autos ganz zu schweigen.
Doch jetzt sind sie offenbar auch in München aufgewacht, beenden die elektrische Isolation der i-Modelle und proben selbst bei Mini den Benzin-Brexit: „Mini und Elektrifizierung sind wie füreinander geschaffen“, hat Firmenchef Harald Krüger endlich erkannt, stellt für 2019 einen Briten mit Batterie in Aussicht und macht die „konsequente Elektrifizierung des Marken- und Produktportfolios“ zu einer zentralen Säule jener Strategie, mit der sich die Bayern wieder an die Spitze der Premiumliga setzen wollen.
Als Vorboten dieses ersten Akku-Autos, das die Kunden deshalb auch kaufen und nicht nur als Aushilfsentwickler und Versuchskaninchen testen können, zeigt Mini in Frankfurt ein „Electric Concept“, das bereits sehr nah an der Serie sei will. Nicht umsonst bedient es sich der Karosserie des konventionellen Dreitürers, die für den Einsatz an der Ökofront nur dezent modifiziert wird. Weil ein E-Motor weder Luft zum Verbrennen noch zum Kühlen braucht, haben die Designer den Grill weitgehend geschlossen.Um den Luftwiderstand zu senken, leiten sie den Fahrtwind an der Flanke mit auffälligen Airbreezern noch effizienter um die großen Räder. Und jetzt, wo es keinen Auspuff mehr braucht, kann man auch das Heck noch ein bisschen glatter und knackiger gestalten.