Ein Auftritt von Sheryl Sandberg hätte schon vor 20 Jahren für Aufsehen bei der IAA gesorgt. Damals aber vor allem, weil Frauen bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt meist hübsches Beiwerk zu schnellen Autos waren. Doch wenn Facebook-Managerin Sandberg am 14. September bei der IAA-Eröffnung auf Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft,
dann versammeln sich nicht nur die laut „Forbes“ siebtmächtigste Frau der Welt (Sandberg) und die mächtigste Frau des Globus auf einer Bühne. Dann wird vor allem für jeden Vertreter der Fraktion „Benzin im Blut“ deutlich, dass die Automobilindustrie kein geschlossenes Ökosystem mehr ist.
Wer gestern noch als größter Suchmaschinenanbieter der Welt bekannt war, lässt heute autonome Fahrzeuge durch die Welt fahren. Und wer heute noch für das Verbreiten von Katzenvideos belächelt und wegen Fake News beäugt wird, arbeitet mit seinen Systemen der künstlichen Intelligenz und der Gesichtserkennung vielleicht bald am fahrerlosen Fahrzeug mit.
Axel Schmidt, globaler Geschäftsführer für den Bereich Automotive bei Accenture, wertet Sandbergs Besuch als „spannendes Signal und eine Bestätigung: Facebook will ins Auto-Geschäft!“ Dies sei „folgerichtig: Das vernetzte Fahrzeug wird zum ‚Mobile Device', mit dem Fahrer und Beifahrer digitale Inhalte nutzen – und Facebook ist der weltgrößte Vermittler solcher Inhalte“, argumentiert Schmidt.