Nach weit über 20 Jahren Forschung und einem Aufwand von rund einer Milliarde Euro bringt Daimler als erster deutscher Hersteller ein Brennstoffzellenfahrzeug für Endkunden auf den Markt. Der Mercedes GLC F-Cell wird auf der IAA in Frankfurt präsentiert. Der Plug-in-Hybrid hat eine Reichweite von rund 500 Kilometern und soll 2018 in den Handel kommen. Geplant ist eine vierstellige Stückzahl.
Vermutlich wäre ein Absatz in dieser Größenordnung bereits ein Erfolg. Von Toyotas Mirai, der Anfang 2016 eingeführt und als Trendsetter gefeiert wurde, finden sich bisher nur 150 Exemplare auf europäischen Straßen, weltweit sind es gut 3000.
Selbst Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht die Brennstoffzelle in der Defensive. Sie bleibe eine interessante technische Alternative, sagte Zetsche jüngst bei einer Veranstaltung. Den Schwerpunkt lege man in den nächsten zehn Jahren aber auf rein batterieelektrische Fahrzeuge der EQ-Familie.
Ein Problem neben der nur bedingt ökologischen Herstellung und dem hohen Preis des Wasserstoffs ist die fehlende Infrastruktur. Bis Ende Juli wurden in Deutschland 32 Wasserstofftankstellen installiert. 2018 sollen es dann 100 sein. Schwerpunkte sind die großen Metropolregionen von Berlin bis München sowie die Autobahnen. Danach richtet sich der Ausbau nach der Zahl der Fahrzeuge und könnte bis 2023 auf rund 400 steigen. Zum Vergleich: Erdgastankstellen gibt es derzeit knapp 900.