Remscheid. Der VW- und Audi-Händler Scheider hat neue Eigentümer und einen neuen Geschäftsführer. Vier Jahre nachdem das in finanzielle Schieflage geratene Unternehmen zur Sanierung an einen Treuhänder übergeben worden war, hat eine Investorengruppe das Remscheider Autohaus mit drei Standorten mit Wirkung zum 1. Januar 2016 übernommen. Unter den neuen Eignern ist auch der Bochumer VW-Händler Heinz-Dieter Tiemeyer. Zu seiner Gruppe gehören bereits 14 Betriebe im Ruhrgebiet, die im vergangenen Jahr rund 21.800 Neu- und Gebrauchtwagen verkauften und etwa 464 Millionen Euro umsetzten. Wie hoch die Beteiligung bei Scheider ist, verrät man bei Tiemeyer aber nicht.
Zweite Chance für Scheider
Ebenfalls zu Jahresbeginn hat Martin Pöller die Geschäftsführung bei Scheider übernommen. Er kommt von der Gottfried-Schultz-Gruppe, wo er zuletzt Centerleiter in Mettmann war. Der Betrieb wurde erst im vergangenen Jahr als einer der "50 besten VW-Händler Deutschlands" ausgezeichnet.
Das Autohaus Scheider ist seit mehr als 75 Jahren im Markt aktiv. Aktuell werden an drei Standorten in Remscheid 138 Mitarbeiter beschäftigt, davon 14 Auszubildende. Im Jahr 2015 wurden 1300 Neu- und 1050 Gebrauchtwagen verkauft, der Umsatz lag bei 45 Millionen Euro. Der neue Geschäftsführer Pöller strebt hier künftig eine Marke von 50 Millionen Euro an. Unter den neuen Eignern bleibt die Willy Scheider GmbH & Co. KG als selbstständige Gesellschaft erhalten. Auch der Name Scheider soll weitergeführt werden.
Im Jahr 2012 waren die Gesellschaftsanteile des Traditionsautohauses an einen Treuhänder übergeben worden. Der Sanierungsexperte Hans-Dieter Haag wurde damals zum neuen Geschäftsführer bestellt und führte das Unternehmen aus der Verlustzone heraus. Noch im Jahr 2011 hatte das Unternehmen knapp fünf Millionen Euro Verlust gemacht.