ZKW leuchtet voraus

Der österreichische Lichtspezialist ZKW wendet sich intensiv dem automatisierten Fahren zu. „2017 werden wir die Weichen mit Lösungen für das autonome Fahren stellen. Dafür investieren wir in unsere Elektronikkompetenz“, sagte Vorstandschef Oliver Schubert im Gespräch mit der Automobilwoche.

Für den ZKW-Chef ist Licht einwichtiger Faktor autonomer Fahrzeuge. So gewinnt die Sensorik der Scheinwerfer und die Kommunikation mit dem Umfeld oder anderen Verkehrsteilnehmern enorm an Bedeutung. Schubert: „Das Ausleuchten der Fahrbahn wird dann vielleicht nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.“

Daher investiert ZKW jetzt. Das größte Risiko im Bereich derLichtsysteme besteht für Schubert darin, die Megatrends des autonomen Fahrens zu verpassen. „Wenn man in diesem Bereich zu spät investiert und sich nicht richtig aufstellt, lässt sich das kurzfristig nicht nachholen.“

Zurzeit befindet sich ZKW seiner Aussage nach in der finalen Phase, um die Strukturen des Unternehmens für die Zukunft fit zu machen. Details will er noch nicht nennen.

Neben Lösungen für das autonome Fahren will das Familienunternehmen, zu dessen Wettbewerbern Hella, Valeo und Automotive Lighting zählen, auch die „aktuellen Produkte im Premiumsegment weiterentwickeln“.

Auf der einen Seite will Schubert 2017 im Bereich Sensorik und Elektronik investieren. Auf der anderen Seite sollen auch die Produktanläufe in den neuen Werken in Mexiko und China vorangetrieben werden.

Das Wachstum des Zulieferers war in der Vergangenheit enorm. Zwischen 2010 und 2015 haben sich die Erlöse auf 768 Millionen Euro verdreifacht. 2016 schaffte ZKW einen Sprung auf 968 Millionen Euro Umsatz. „2017 werden wir nochmals deutlich zulegen und die Milliarden-Grenze durchbrechen“, so der Manager, der den Zulieferer seit Mai 2016 führt.

Der ZKW-Chef will sich „weiterhin auf das Premiumsegment für Lichtsysteme über alle Fahrzeugklassen hinweg“ konzentrieren. Er arbeitet heute schon mit chinesischen Kunden zusammen und hat erste Serienaufträge in der Tasche. Schubert ist zuversichtlich: „Wenn die chinesischen Kunden verstärkt in die europäischen und amerikanischen Märkte gehen, werden sie auch Lichtsysteme aus dem Premiumbereich bei uns anfragen.“