Paris. Neun Jahre lang waren sie ziemlich beste Freunde. Beide sind keine gebürtigen Franzosen, haben aber an französischen Eliteunis studiert und in der französischen Autoindustrie Karriere gemacht. Beide haben erstaunliche Erfolge mit kriselnden Unternehmen erzielt. Doch im August 2013 kam es zum Eklat zwischen den Alphatieren, die beide Leitwolf sein wollen. Das Duell Carlos gegen Carlos begann.
Damals wagte der heutige PSA-Vorstandschef Carlos Tavares (57) das Unerhörte: Er forderte -Renault-Nissan-Präsident Carlos Ghosn (62) öffentlich heraus. In einem Bloomberg-Interview erklärt der Leiter des operativen Geschäfts von Renault nonchalant, er wolle einmal ganz oben an der Spitze stehen und könne sich vorstellen, irgendwann General Motors oder Ford zu leiten. „Mr. Cost Killer“ Carlos Ghosn, in Asien zum „Man of the Year“ und „Businessman of the Year“ gekürt, ist düpiert und reagiert umgehend – mit dem sofortigen Rauswurf. Ein Leitwolf zögert nicht.