Schwalbach. Everything is fine – so sagen Briten, wenn alles passt, und bei Jaguar Land Rover ist das gegenwärtig der Fall. Weltweit legten die Verkäufe im vergangenen Jahr um fünf Prozent zu, in Deutschland lag das Plus sogar bei knapp 26 Prozent. Wer einen luxuriösen Range Rover mit allerlei Sonderwünschen bestellt, was bei dieser Art von Luxusallradler der Normalfall ist, muss derzeit bis zu neun Monate auf den Wagen warten.
Lieferzeiten sind also durchaus ein Thema, weshalb das Unternehmen aktiv wurde. Kurzfristig soll eine Fertigungskooperation mit Magna Steyr in Graz die ärgsten Kapazitätsprobleme mildern. Mittelfristig plant Jaguar Land Rover ein neues Werk in der Slowakei. Details nennen die Briten aber weder zur Kooperation mit Magna Steyr noch zur neuen Fabrik.
Lieber sprechen die Verantwortlichen über den anhaltenden Aufwärtstrend von Jaguar und von Land Rover. In Summe waren es im vergangenen Jahr in Deutschland 26.303 neu zugelassene Fahrzeuge, darunter rund 3100 Autos vom Typ Defender, die als Nutzfahrzeuge zugelassen wurden.
Und die Modellpalette deutet darauf hin, dass beide Marken weiter zulegen werden. Jaguar verspricht sich einen Schub vom SUV-Modell F-Pace, das im April auf die Straßen kommen wird, und Land Rover dürfte mit dem Range Rover Evoque Cabrio, das ab Juni verkauft wird, Furore machen. Schließlich ist es das erste SUV mit Faltverdeck.
Auch die bekannten Baureihen erhalten eine Auffrischung, um für die anspruchsvolle Kundschaft weiterhin interessant zu sein. Das Jaguar-Flaggschiff XJ etwa fährt jetzt, sechs Jahre nach dem Debüt, mit frisch gestalteten LED-Scheinwerfern, Designretuschen, neuem Infotainmentsystem und einem überarbeiteten Dreiliter-V6-Dieselmotor mit 300 PS vor (ab 81.000 Euro). Die Top-Neuheit bei Land Rover fürs neue Modelljahr ist der Range Rover SV Autobiography, wobei SV für "Special Vehicle Operations" steht. Dieser Ende 2014 gegründete Geschäftsbereich kümmert sich um die sehr sportlichen und sehr luxuriösen, stark personalisierten Autos. Im Falle des Range Rover bedeutet das eine Zweifarb-Lackierung, 21-Zoll-Räder und einen Fünfliter-V8-Kompressormotor mit 550 PS (ab 183.500 Euro).