Herr Hofelich, Carsharing gibt es in Deutschland seit 30 Jahren. Ist es mittlerweile in der Gesellschaft angekommen?
Carsharing und sein Wachstumspotenzial wird vielfach unterschätzt, ist aber auch noch längst nicht ausgereift. Wir rechnen
damit, dass in zehn Jahren jede dritte Fahrt geteilt sein wird. Und zwar bezogen auf den deutschen Markt.Woran machen Sie das fest?
Heute gibt es im Individualverkehr in den fünf DriveNow-Städten in Deutschland rund 98 Milliarden Personenkilometer, die pro Jahr gefahren werden. Wir haben 2017 davon 90 Millionen gemacht, also einen wirklich sehr kleinen Anteil. Schreibt man die Wachstumsraten aus den letzten Jahren allerdings so fort, wird DriveNow in zehn Jahren einen Marktanteil von zehn Prozent am Personenverkehr haben.
Was ist dann mit den anderen Playern?
Im Markt tut sich relativ viel. Der Sharing-Markt wächst mit immer neuen Angeboten, die alle einen leicht anderen Twist hineinbringen. Ich glaube, dass jeder künftig seinen eigenen Schwerpunkt und seinen Markt findet – und zusätzliche Wettbewerber machen den Markt bunter.
Wollen Sie als DriveNow-Chef etwa nicht die Marktmacht?
Nein, DriveNow will künftig nicht zu 100 Prozent den Markt beherrschen. Wir trauen der geteilten Mobilität aber einen Marktanteil von gut 30 Prozent zu, das heißt, jede dritte Fahrt wird geteilt sein. Daran wird DriveNow – unserem bisherigen Wachstum zufolge – wiederum einen Anteil von einem Drittel haben.