Oliver Stefani muss bei der Frage nach seinem Lieblingsauto der Marke Škoda nicht lange überlegen. Es ist der Popular Sport Monte Carlo, der im Jahr 1936 auf dem Automobilsalon in Paris seine Premiere feierte. Der Kühlergrill als stolz gereckte Brust mit feinen Streifen, daneben zwei große wache Augen als Scheinwerfer. Ein Auto wie ein edler, perfekt sitzender schwarzer Anzug, der durch seine sportliche Auslegung auch auf den Rallyestrecken Erfolge feierte.
Als Stefani im Oktober 2017 als Chefdesigner von Volkswagen aus Wolfsburg zu Škoda nach Mladá Boleslav kam, tauchte er zur Vorbereitung auf den Job tief in die Geschichte der tschechischen Traditionsmarke ein. Obwohl er sie aus Konzernsicht gut kannte, vermittelten ihm die zahlreichen Bücher ungewohnte Einsichten. "Der Popular ist ein außergewöhnlich ästhetisches Auto, dynamisch und elegant", schwärmt Stefani. Gerade die Fahrzeuge aus den 30er-Jahren würden hinsichtlich Eleganz und Design oftmals vergessen.
In der öffentlichen Wahrnehmung waren Škodas trotz international erfolgreicher Modelle nicht der Inbegriff der Emotion. Die Autos standen lange Zeit für Werte wie Zuverlässigkeit, Robustheit, Praktikabilität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sinnbildlich dafür ist die erste Generation des neuen Octavia von 1996, die noch viele Jahre lang erfolgreich als preiswerter Kombi verkauft wurde, obwohl parallel längst ein neu gezeichneter Nachfolger auf dem Markt war.