Opel wird laut Marketing- und Vertriebschef Peter Küspert die Verantwortung für viele Technologien im neuen Konzern übernehmen und „ausnahmslos“ alle neuen Opel in Rüsselsheim entwickeln.
Herr Küspert, was macht die Marke Opel nach der Übernahme durch PSA aus?
Zunächst: Opel ist und bleibt eine deutsche Marke, eine emotionale und nahbare Marke. Wir bieten deutsche Ingenieurskunst, ja Hightech für alle. Das heißt, wir haben eine lange Tradition darin, relevante Technologien für viele erschwinglich zu machen. Diese Demokratisierung von Innovationen reflektiert auch unser neuer Marken-Claim: „Die Zukunft gehört allen.“ Diesen Markenkern werden wir weiter herausarbeiten.
Was ist noch deutsch an Opel, wenn französische Technik drin ist?
Opel ist deutsch und bleibt deutsch. Und die erweiterte Groupe PSA ist nicht mehr länger nur französisch, sondern ein europäischer Champion. Von dieser Größe werden wir profitieren. Schon jetzt ist klar, dass wir für die gesamte Groupe PSA mit unseren Ingenieuren in Rüsselsheim die Verantwortung für viele Technologien übernehmen werden, die von der gesamten Gruppe genutzt werden.
Welche konkret?Hier bei Opel entstehen mehrere „Center of Excellence“, etwa für die Weiterentwicklung der Fahrzeuge und Antriebe für die Bedürfnisse des nordamerikanischen Markts, für Brennstoffzellen, alternative Kraftstoffe, bestimmte Entwicklungen für automatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme, für die Automatisierung von elektrischen und elektronischen Tests sowie die Konfigurierung und Freigabe von Software. Und das ist nur der Anfang. Selbstverständlich werden unsere Ingenieure eng mit den anderen globalen Forschungs- und Entwicklungszentren von PSA zusammenarbeiten. Die Zukunft der Opel-Entwicklung in Rüsselsheim rückt ins Herz des Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks der Groupe PSA.
Wie wird das sichtbar?
Etwa durch unser unverwechselbares, preisgekröntes Design, aber auch eine sehr hohe technische Kompetenz. Wir sind dafür bekannt, dass technische Innovationen, die sonst nur in Premium- und Luxusfahrzeugen erhältlich sind, in unseren Modellen demokratisiert werden. Bestes Beispiel sind die neuen SUVs Crossland X und Grandland X – die ersten Beispiele aus der Kooperation mit PSA, die wir vor fünf Jahren begonnen haben.
Wo liegen die Unterschiede?
Beide SUVs zeigen, wie sehr wir uns von den Schwestermarken im Konzern differenzieren – auch wenn die Modelle auf einer Architektur stehen und sogar im selben Werk gefertigt werden. Wer heute einen Opel fährt, schaut selten bei Peugeot oder Citroën nach einer Alternative – und umgekehrt. Wir alle achten stark auf eine saubere Differenzierung und Profilierung.
Wollen Sie im Marketing effizienter werden?
Selbstverständlich wollen wir auch im Marketing besser werden. Hier haben wir uns das klare Ziel gesetzt, die Effizienz um zehn Prozent zu erhöhen. Klar ist, dass wir sehr schnell und fokussiert vorgehen werden.