Flexibilität ist derzeit eines der Lieblingswörter von BMW-Managern. Sei es beim autonomen Fahren, bei der Elektromobilität oder bei Batteriezellen – BMW will flexibel auf Anforderungen reagieren, wie Klaus Fröhlich, Entwicklungsvorstand von BMW, im Gespräch mit der Automobilwoche betont.
Sie hatten vor einigen Monaten gesagt, die Frage der Batteriezellproduktion sei für BMW noch strategisch offen…
Ich hatte gesagt: Wir sind flexibel. Die Batteriezelle bestimmt ganz entscheidend die Funktion, die Kosten, die Qualität und die Lebensdauer des Autos. Daher ist für uns die Batterie eine Kernkompetenz. Wir bauen ein weiteres Forschungszentrum auf: Dort entwickeln wir Zellen, Module und Batterien. Im kleineren Maßstab produzieren wir auch schon Zellen selbst.
Bis wann wollen Sie so weit sein?
Bis 2021 haben wir zusätzlich das Fertigungs-Know-how für die Produktion aufgebaut. Wir möchten unsere Spezifikationen dann im Wettbewerb vergeben und Batterien nach unseren Anforderungen bauen lassen. Wir nennen das Build-to-print.Wenn der Wettbewerb nicht stimmt, machen Sie es selbst?
Wir wären dazu in der Lage, ja. Es ist aber nicht unser Ziel. Etablierte Batteriehersteller haben beim Aufbau und Betrieb von Batteriefabriken mehr Erfahrung. Davon wollen wir profitieren. Wir erhalten uns aber die Flexibilität und Unabhängigkeit, das ist richtig.
Lassen Sie uns über autonomes Fahren sprechen. Sie arbeiten mit Intel und Mobileye zusammen. Mobileye ist von Intel gekauft worden. War das geplant?
Nein, das war nicht geplant, das hat sich ergeben. Mit Intel und Mobileye haben wir Partner, die führend in ihrem Bereich sind. Autonomes Fahren funktioniert nur mit künstlicher Intelligenz. Für Level 5 muss die Chipleistungsfähigkeit um einen Faktor von bis zu 1000 erhöht werden. Und im Bereich Computervision ist Mobileye aktuell führend.
Bei der Plattform sind jetzt auch einige Zulieferer dabei. Wen brauchen Sie noch?
Ich hätte gerne noch bis zum Jahresende einen weiteren Autohersteller an Bord. Vielleicht auch aus einer anderen Weltregion.
Und zwar?
Idealerweise haben wir einen OEM-Partner inden USA und in Asien. Die USA sind die Heimat unseres Partners FCA, Europa decken wir selbst ab. Asiatische Megacitys werden autonomes Fahren fördern. Deswegen schauen wir auch dort nach einem möglichen Partner.Sie lesen einen Auszug aus einem Interview mit Klaus Fröhlich. Das vollständige Interview finden Sie in der Print-Ausgabe oder in unserem E-Paper.Lesen Sie auch:
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