Wie Zulieferer ihre Zukunft sichern

Die großen Zulieferer suchen den Kontakt zu Start-ups. Um von deren Ideen zu profitieren, haben sie verschiedene Strategien entwickelt. Ein Überblick:

Bosch: Mit der Robert Bosch Start-up GmbH erschließt sich der Konzern neue Geschäfte außerhalb der bestehenden Geschäftsfelder und unterstützt Gründer dabei, ihre Ideen schnell umzusetzen. Zweites Standbein der Stuttgarter ist die Robert Bosch Venture Capital GmbH, über die das Unternehmen durch Minderheitsbeteiligungen in andere Firmen investiert. Der sofortige Zugriff auf die Technologie der Start-ups steht hier aber nicht im Vordergrund.

Continental: Um Contis Geschäftsmodelle mehr in Richtung Digitalisierung und Dienstleistungsangebote weiterzuentwickeln, kümmert sich ein Team um Risikokapital-Investitionen. Zusätzlich gibt es die Trend Antenna, bislang mit weltweit fünf Standorten. Sie ist eine Forschungswerkstatt, in der Studenten und Wissenschaftler mit Entwicklern von Conti an der Zukunft der Mobilität forschen und Softwaretechnologien und Algorithmen entwickeln.

Faurecia: In Boston, New York, dem Silicon Valley, Toronto, Paris, München, Schanghai und zuletzt auch in Tel Aviv sucht Faurecia nach Start-ups, um mit ihnen Partnerschaften zu schließen oder in sie zu investieren. Dafür hat der Konzern mit einem Startkapital von 50 Millionen Euro Faurecia Ventures gegründet. Zudem hat Faurecia ein Scouting-Netzwerk aufgebaut, das Kontakt zu Innovationsclustern hält. Aktuell ist Faurecia an sechs Start-ups beteiligt.

Mahle: Über seine Venture-Capital-Einheit investiert Mahle in Start-ups, die einen thematischen Bezug zum Mahle-Kerngeschäft haben. Zudem beteiligt sich das Unternehmen am Programm „Innovation Activatr“, bei dem die eigenen Mitarbeiter Vorschläge einbringen, die als Start-up weiterentwickelt werden.

Schaeffler: Schaeffler investiert in Start-ups, die sich mit der Mobilität von morgen befassen, etwa mit umweltfreundlichen Antriebskonzepten oder urbaner Mobilität. Schaeffler ist Partner des digitalen Gründerzentrums Zollhof in Nürnberg sowie der Factory Berlin. Im Mai findet erstmals das Schaeffler Venture Forum statt, wo sich Start-ups präsentieren.

Valeo: Im Silicon Valley, in Europa, Israel, Japan und weiteren Regionen - Valeo baut ein weltweites Start-up­-Ökosystem auf. Mit ihm will der Konzern den Umsatz antreiben. Das Auftragseingangsziel von 20 Milliarden Euro für 2020 hat Valeo bereits 2016 mit 23,6 Milliarden übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um 14 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Auch dank vieler Innovationen, teils getrieben durch Kooperationen wie der mit Nayva oder Mov’in Blue.

ZF: Durch die Kooperation mit dem Start-up-Accelerator Plug and Play aus dem Silicon Valley, der jährlich rund 8000 Start-ups sichtet, kann ZF mit Gründern arbeiten, die branchenübergreifend Technologien entwickeln. Zudem ist ZF Partner der Plattform Startup Autobahn. Diese Plattform bringt Start-ups und Unternehmen rund um die Themen Mobilität und Industrie 4.0 zusammen. Über die Gesellschaft ZF Zukunft Ventures kann ZF sich dann an Unternehmen beteiligen.

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