Bei den meisten Modellen wie beispielsweise VW Passat GTE, Kia Optima Sportswagon PHEV oder Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid hängt die Umweltfreundlichkeit davon ab, ob das Fahrzeug auch wirklich regelmäßig aufgeladen wird. Erst dann kann es seinen Vorteil gegenüber den Verbrennern ausspielen. Immer wieder kursieren Geschichten von Plug-in-Hybriden, die steuerbegünstigt als Dienstwagen angeschafft wurden und bei denen am Ende das Ladekabel noch unbenutzt im Kofferraum lag. Torsten Eder bricht zumindest für die Mercedes-Fahrer eine Lanze: Anhand der ausgewerteten Fahrdaten der Fahrzeuge lasse sich erkennen, dass die allermeisten Kunden auch regelmäßig Strom tanken. Wo es Verbesserungsbedarf gebe, setze man auf Transparenz. "Wir wollen den Kunden überzeugen, dass er den Plug-in-Hybriden auch so nutzt wie ausgelegt", sagt Eder.
Um den Kritikern den Wind aus den den Segeln zu nehmen, bieten sich auch härtere Maßnahmen an. So will BMW bei seinen neuen Plug-in-Modellen mittels Geofencing sogenannte "eDrive Zones" definieren. Dabei erkennt das System über GPS, ob es sich in einer Stadt mit hoher Luftbelastung befindet. In diesem Fall wird automatisch in den elektrischen Fahrbetrieb umgeschaltet. In den Modellen BMW 745e, X5 xDrive45e und 330e ist dieser Modus für rund 80 Städte in Europa verfügbar. Reicht die elektrische Energie nicht aus, schaltet das Auto aber in den Verbrennermodus. Denkbar wäre auch, Kaufprämien und steuerliche Vergünstigen an den Fahrstil zu koppeln. Subventionen würden nur ausgezahlt, wenn über die Fahrdaten das regelmäßige Laden und ein sparsamer Verbrauch nachgewiesen werden. Vielleicht endet die Diskussion aber auch mit den immer größeren Reichweiten. So soll die neue S-Klasse als Plug-in bis zu 100 Kilometer weit rein elektrisch fahren können.
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Aus dem Datencenter:
CO2-Vor- bzw. Nachteil von Plug-in-Hybriden 2020