Wenn Entwickler und Ingenieure von modernen Autos sprechen, nutzen sie gern die Metapher "Smartphone auf Rädern". Nach wie vor wird einAuto zwar mit Gas- und Bremspedal sowie mit dem Lenkrad gesteuert. Dazu kommt die Bedienung von Klimaanlage und Navigationssystem, von Musikanlage und Bordcomputer. Selbstverständlich kann man auch im Fahrzeug zahlreiche Funktionen des Mobiltelefons nutzen. Handy und Multimediasystem lassen sich meist sehr schnell und schnurlos miteinander verbinden. All das geschieht über sogenannte Human-Machine-Interfaces, kurz HMI, die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Diese Schnittstellen haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Eines fällt schon beim ersten Blick auf die Armaturentafel auf: Bildschirme ersetzen in modernen Autos mehr und mehr die analogen Anzeigen. Digitale Displays machen sich auf den Instrumententafeln breit. Touchscreens ersetzen mechanische Schalter und Knöpfe.
Dazu kommen, meist gut verborgen, zahlreiche Sensoren, Radar- und Kamerasysteme sowie Steuergeräte, die das Auto selbst, seine Insassen und dessen Umgebung permanent überwachen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen, Warnhinweise ausgeben oder sogar in die Fahrzeugsteuerung eingreifen. Informationen werden für den Fahrer aufbereitet und über das HMI zugänglich gemacht. Oberste Maxime: Die Flut an Informationen darf nicht auf den Fahrer hereinbrechen und ihn überfordern.
"Das Auto muss Klartext sprechen", sagt Guido Meier-Arendt, Principal Expert Human Interface bei Continental. "Vibriert das Lenkrad, muss sofort die dazugehörige Information auf dem Display erscheinen oder eine akustische Sprachmeldung ertönen und erklären, dass das Fahrzeug zum Beispiel im Begriff ist, die Spur zu verlassen", so Meier-Arendt. Alle Systeme müssten dafür miteinander vernetzt sein. Die Bordelektronik müsse den Fahrer zum richtigen Zeitpunkt in angemessener Form informieren.
Bosch hat zu diesem Zweck einen zentralen Cockpit-Computer entwickelt, der sämtliche Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine bündelt. So können Informationen von Infotainmentsystem und Kombiinstrument zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt angezeigt werden. Als Nebeneffekt werden durch den Zentralrechner auch Gewicht und Bauraum gespart, heißt es bei Bosch. Gerade bei Elektroautos ist das ein wichtiger Faktor.