Wenn es um Gewerbekunden geht, ist in vielen Händlernetzen Ärger programmiert. Die Diskussion bei Volkswagen, wie der Umgang mit Großkunden in den neuen Händlerverträgen geregelt werden soll, ist nur ein Beispiel dafür.
Direktgeschäfte der Hersteller treffen letztlich alle, die auch Großkunden beliefern – je nach Marke mehr oder weniger. Im Schnitt sind 2017 gut 35 Prozent aller Neuwagen in Deutschland an gewerbliche Kunden verkauft worden. An der Frage, wer welche Klientel im Geschäftskundenbereich bedient, erhitzen sich immer wieder die Gemüter.
Eine Ausnahme ist Ford. Der Kölner Autobauer hat sich früh mit den Händlern darüber verständigt, welche Rolle den Vertriebspartnern hier zukommt. Großkunden sind für Ford traditionell ein wichtiger Absatzweg. Man habe seine "Händler schon immer als enge Partner" gesehen, sagt Claudia Vogt, die bei Ford das Gewerbe- und Großkundengeschäft leitet.
Auf der anderen Seite klingt dasganz ähnlich. "Da herrscht ein faires und gutes Miteinander", bestätigt Günter Schiffers. Der Händler aus Münster leitet den Arbeitskreis Flotte im Partner-verband und ist selbst einer der größten Flottenvertriebspartner von Ford. Etwa 85 Prozent seines Volumens bestreitet Schiffers mitVerkäufen an Gewerbe- und Flottenkunden – im vergangenen Jahr waren das knapp 4000 Einheiten.