Ernst Prost, geschäftsführender Gesellschafter des Ulmer Schmierstoffspezialisten Liqui Moly, hat seine Unternehmensanteile an die Würth-Gruppe verkauft. Damit stelle er den Fortbestand für die Zeit sicher, "wenn ich selbst einmal nicht mehr am Steuerrad stehen sollte", begründete Prost seine Entscheidung. Er bleibt weiterhin Geschäftsführer.
Der Verkauf erfolgt unter besten Vorzeichen: "Unsere Eigenkapitalquote liegt bei über 80 Prozent und drei Jahre in Folge haben wir einen Gewinn von mehr als 40 Millionen Euro vor Steuern erwirtschaftet. Schulden haben wir keine, aber über 800 Arbeitsplätze und 500 Millionen Euro Umsatz“, so Prost in einem Rundschreiben an die Mitarbeiter. "Wir sind pumperlgesund, bärenstark und bestens aufgestellt".
Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist Liqui Moly unter das Dach des milliardenschweren Würth-Konzerns geschlüpft. "Ich wollte in aller Ruhe Vorsorge treffen, wenn es uns gut geht und wir nicht unter widrigen Bedingungen entscheiden müssen", erklärt Prost, der 2017 seinen 60. Geburtstag feierte. Denn das "Gefährlichste" für ein Unternehmen seien Abhängigkeiten, erklärt Prost, "von Banken, Großkunden, die ihre Nachfragemacht gnadenlos ausspielen, übermächtigen Lieferanten, aber auch von einzelnen Menschen – dies gilt natürlich auch für mich selbst".