Toyota beteiligt sich an Uber, GM steigt bei Lyft ein und VW pumpt 300 Millionen Dollar in Gett. Namen, die bis vor Kurzem niemand kannte, sind plötzlich Top-Adressen. Um die Dimension zu verstehen: Der Fahrdienst Uber, 2009 gegründet, wird aktuell mit umgerechnet 55 Milliarden Euro bewertet. Ford, die Ikone des US-Autobaus, weist derzeit eine Marktkapitalisierung von 45 Milliarden Euro auf.
Mit dem ursprünglichen Geschäft eines Herstellers – Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Autos – haben die Start-ups nichts mehr zu tun. Die Konzerne brauchen sie aber, um die nächsten Schritte hin zumMobilitätsanbieter zu gehen.
Sie promoten damit ausgerechnet jene jungen Firmen, die das angestammte Geschäft der Autohersteller in Gefahr bringen. Es ist eine Umarmungsstrategie, aus der Not geboren.
Beim Buhlen um die Digitalstars geht es den Autokonzernen nicht um schnelles Wachstum. Es geht ihnen darum, strategische Relevanz aufzubauen. Sie müssen in Gebieten wie Car- oder Ridesharing Fuß fassen, bevor es andere tun. Die Kunst dabei ist es, die vielversprechenden Ideen von den Rohrkrepierern zu unterscheiden.