Chengdu. Aus Deutschland sind unter anderem Bosch, Brose, Freudenberg, Webasto, Mahle, Kirchhoff, Knorr-Bremse, Röchling und ThyssenKrupp Fawer Spring vor Ort. Und es kommen immer mehr. Die Millionenstädte Chengdu und Chongqing bilden den Brückenkopf des Wirtschaftsbooms im entlegenen Westen. Ihre Wachstumsraten sind höher als die der Küstenstädte. Brose etwa folgte zunächst Ford nach Chongqing und beliefert seit April 2012 in der Region zudem Volvo und VW. Einer ähnlichen Strategie folgen Lear Changan, Visteon, Valeo, Behr und Faurecia mit Sitz-, Tür- und Schließsystemen sowie Klima- und Kühlermodulen. Die Nähe zum Kunden sei für Brose extrem wichtig, sagt Wolfgang Beuck, Geschäftsführer von Brose Chongqing. „Unternehmen wie wir sind Systemlieferanten. Unsere Produkte bestehen aus vielen Einzelkomponenten und sind meist sehr groß. Hinzu kommt, dass wir beispielsweise Türsysteme taktgenau zur Fahrzeugproduktion unseres Kunden anliefern. Deshalb müssen die Transportwege möglichst kurz sein.“ Ähnlich ist es bei Webasto: Für die Schiebedächer des Zulieferers sind in China nach Firmenangaben „500 bis 600 Kilometer der optimale Logistikradius“. Aus dem 2013 in Chongqing eröffneten Webasto-Werk sind die Kunden Ford und VW binnen drei Stunden erreichbar.
Deutsche Lieferanten bauen Standorte auf
Westchina wird zum neuen Auto-Eldorado
Im Schlepptau der großen Autohersteller bauen immer mehr Zulieferer Werke in Westchina. Mehrere Dutzend internationale Autozulieferer sind in den vergangenen zwei Jahren in den Großraum Chongqing-Chengdu, gekommen, sagt Astrid Schröter von der deutschen Außenhandelskammer. Beliefert werden VW, Toyota, Hyundai und Volvo in Chengdu sowie Ford, Suzuki, Mazda und lokale Marken in Chongqing.