Esslingen. In der Regel versuchen Unternehmen heute, die Fertigungstiefe zu reduzieren. Der Abgas- und Heizungsspezialist Eberspächer geht den entgegengesetzten Weg. Das Esslinger Unternehmen hat zum 1. Juli ein Produktionswerk der Unternehmensgruppe Rauschert im thüringischen Hermsdorf mit rund 80 Mitarbeitern übernommen. Der neue Standort der Tochter Eberspächer catem wird PTC-Heizelemente für Eberspächer herstellen.
Die Rauschert-Gruppe hat große Erfahrung im Bereich der technischen Keramik. Am Standort in Hermsdorf werden bereits seit 2002 in einem komplexen Produktionsprozess PTC-Elemente gefertigt. "Die Erhöhung der Fertigungstiefe im Bereich der PTC-Technologie bringt entscheidende Vorteile", betont Andreas Schwarzer, General Manager der Eberspächer catem. "Damit können wir sowohl die Liefersicherheit erhöhen als auch die Technologieführerschaft insbesondere im Bereich der Hochvolt-Anwendungen weiter ausbauen."Die keramischen Elemente sind ein wichtiger Bestandteil eigensicherer PTC-Heizsysteme für das Auto.Eberspächer
Werk für Heizelemente übernommen
Der Autozulieferer Eberspächer will seine Kompetenz bei elektrischen Fahrzeugheizungen ausbauen.
Technik hat an Bedeutung gewonnen
Mit PTC (Positive Temperature Coefficient) bezeichnet man die Eigenschaft, dass der elektrische Widerstand eines Materials mit der Temperatur steigt. Auf diese Weise kann die Wärmeenergie punktgenau gesteuert und abgegeben werden. Die PTC-Heiztechnologie bietet durch die schnelle Verfügbarkeit der Warmluft im Fahrzeuginnenraum größeren Komfort. Sie hat in den letzten Jahren in der Automobilindustrie sehr an Bedeutung gewonnen. Insbesondere bei Hybrid- und E-Fahrzeugen erfordert ein höherer Elektrifizierungsgrad eine höhere elektrische Heizleistung, da die Abwärme des Verbrennungsmotors entfällt.