Digitalisierung und Vernetzung werden den Bereich Cyber-Security für den Automotive-Bereich schon bald zu einem Milliarden-Geschäft machen. In den zehn umsatzstärksten Märkten soll einer Prognose zufolge das Volumen von 150 Millionen Dollar im Jahr 2017 bis 2021 auf fast 1,7 Milliarden Dollar steigen.
Zulieferern bieten sich vier Ansätze, um hier Umsätze zu generieren: erstens mit der Lieferung der erforderlichen Hardware, zweitens mit dem Aufspielen der Security-Software, drittens mit dem kontinuierlichen „Patchen“ der Software und viertens mit der Lieferung neuer Hardware für bestehende Fahrzeuge, weil nach einigen Jahren die Original-Hardware die gestiegenen Anforderungen nicht mehr erfüllt.
In diesem Geschäft will Continental vorn mitmischen – mit sogenannten Ende-zu-Ende-Cybersicherheitslösungen vom Steuergerät im Fahrzeug bis zum Backend in der Cloud, wo Autohersteller ihre Dienste orchestrieren. Und mit Systemen für drahtlose Over-the-Air-Updates. Durchgängige Lösungen kann Continental dank der Übernahmen des Software-Spezialisten Elektrobit im Jahr 2015 und des israelischen Cyber-Security-Unternehmens Argus Ende 2017 anbieten.
Denn die Gefahr wächst: Die Zahl der vernetzten Fahrzeuge wird extrem schnell zunehmen. Jemehr Kommunikationskanäle Fahrzeuge zum Datenaustausch nutzen, umso mehr Chancen bieten sich für Kriminelle, sich in das System einzuhacken. Mit autonomen Fahrfunktionen wird das potenzielle Ausmaß der Schäden, die Hacker anrichten können, viel größer als heute – und auch der Anreiz, etwa Automobilhersteller mit Angriffen zu erpressen.
Das Gute ist: „Ein Hacker braucht ein bis zwei Jahre, wenn er in ein Automobil eindringen will“, sagt Yoram Berholtz, Chef des Business Development von Argus. Da muss die Motivation schon ziemlich hoch sein.