Wer das Porsche-Zentrum Hegau-Bodensee in Hilzingen bei Singen betritt, dem fällt neben den teils sündhaft teuren Sportwagen aus Zuffenhausen sofort die angenehme Ruhe auf. Der Besucher wird am Empfang freundlich begrüßt, wenig später kommt der entspannt wirkende Standortleiter Roger Störzer aus dem Büro. Er trägt Porsche-Jacke und schwarze Jeans. Sportlichkeit und Lockerheit gehören zu seiner Philosophie. Man sieht ihm an, dass er auch im Rennsport aktiv ist. "Porsche ist ein reines Spaßthema, da müssen wir den Kunden auch auf der emotionalen Ebene abholen", sagt der 55-Jährige, der ursprünglich aus Aalen kommt und vor neun Jahren aus Nürnberg an den Bodensee wechselte.
Wenn Störzer früh ins Büro kommt, wirft er meist die Kaffeemaschine für das Team an und macht seine Runde, bei der er jeden der 24 Mitarbeiter persönlich begrüßt. "Damit will ich zeigen, dass der Chef ehrlich interessiert ist an jedem Einzelnen", sagt Störzer. Er sei ein kollegial führender Manager. Freundschaftlich, auf Augenhöhe, aber auch fordernd. Das heißt, er nimmt selbst mal den Besen auf dem Hof in die Hand. Wenn aber das Moos zwischen den Platten zu lange unbeachtet bleibt, dann wird er auch deutlicher.
Klein, aber fein. So könnte man das Autohaus unweit der A81 beschreiben. Etwa 150 Neuwagen und 100 Gebrauchte verkauft Störzer pro Jahr. Da es sich ausnahmslos um hochpreisige Sportwagen handelt, reicht das, um den Standort profitabel zu betreiben. Viele Kunden kommen aus der nahe gelegenen Schweiz, da sie in Deutschland einen Porsche günstiger einkaufen können. Das gilt auch für das Service-Geschäft. Früher war hier ein VW-Betrieb, den die Hardenberg-Gruppe übernommen und vor 25 Jahren zu einem Porsche-Standort gemacht hat. "Seit etwa zehn Jahren entwickelt sich das richtig gut", sagt Störzer.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für den passionierten Mountainbiker und Outdoor-Menschen ist, dass die Kunden sich im Autohaus wohlfühlen. Mitarbeiter, die mit potenziellen Autokäufern zu tun haben, benötigten ein hohes Maß an Menschenkenntnis. "Die Kunden sind Entscheider, die muss ich auf der richtigen Ebene abholen", sagt Störzer über seine Besucher. Wichtig sei es, für ein Verkaufsgespräch die richtigen Mitarbeiter zu platzieren. So mancher Kunde kommt neben den Sportwagen auch deshalb, weil er gerne einen Kaffee trinken und sich unterhalten will.