Berlin. Gemeinhin wird der Autobranche ein großer Einfluss in den Zentralen der Macht zugeschrieben. Doch in den Gängen des Bundestags sind ihre Lobbyisten weniger präsent, als man das vermuten könnte. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Liste der durch die Fraktionen vergebenen Hausausweise hin, die die Organisation Abgeordnetenwatch vom Bundestag erstritten hat. Von 1111 Ausweisen gingen nur 36 an Vertreter der Branche - selbst wenn man Prüfgesellschaften wie Dekra und TÜVs oder Zulieferer wie Infineon, die sich nicht auf die Autobranche beschränken mitzählt.
Zum Vergleich: Alleine die Deutsche Bahn hat neun, der Gewerkschaftsbund 16 und die KfW Bankengruppe 22 Ausweise. Da machen sich die fünf Hausausweise auf die VW kommt geradezu bescheiden aus, selbst wenn man den einen von Audi als sechsten hinzuzählt. Dahinter folgt übrigens kein weiterer Hersteller sondern erst einmal Prüfunternehmen.
Im Einzelnen sind die Unternehmen und Organisationen der Branche wie folgt mit Hausausweisen ausgestattet:
Von Fraktionen an die Autobranche vergebene Hausausweise für den Bundestag | |
Inhaber | Anzahl Ausweise |
Volkswagen | 5 |
Dekra | je 4 |
TÜV Rheinland | |
Daimler | je 3 |
Continental | |
Infineon | |
BMW | je 2 |
Ford | |
Opel | |
Schaeffler | |
ZF | |
Audi | je 1 |
Bosch | |
Here | |
VDA |
Die Quelle für beinahe alle Ausweise ist dabei die CDU/CSU-Fraktion. Einzig ein Hausausweis des TÜV Rheinland stammt von der SPD.