Trotz Dieselkrise entwickelt sich der deutsche Gebrauchtwagenmarkt erstaunlich stabil. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Automobilwoche in der Branche. Gleichwohl ist die große Verunsicherung bei den Kunden überall spürbar, was vor allem diePrognosen für den weiteren Geschäftsverlauf schwierig macht.
Die Automobilwoche fragte bei Händlern, Onlinebörsen, Verbänden und Datenspezialisten nach, in welchem Ausmaß die Dieselkrise das Geschäft mit den Gebrauchten bisher beeinträchtigt hat. Bis Ende Mai 2018 wechselten rund drei Millionen Pkw den Besitzer, das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Rund ein Drittel davon und damit knapp fünf Prozent weniger als im Vorjahr waren Diesel-Pkw. Die Benziner-Besitzumschreibungen lagen knapp ein Prozent unter dem Vorjahreswert.
„Wir denken, die Talsohle ist durchschritten“, sagt Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung mit Blick auf die Restwerte. „Die Schere zwischen Benzin- und Diesel-Gebrauchtwagenwerten ist nicht weiter auseinandergegangen.“ Das sei ein Zeichen der Normalisierung.Weniger optimistisch sind die freien Händler. „Die Kundschaft wirkt orientierungslos“, sagt Ansgar Klein vom Branchenverband BVfK. Die Geschäfte seien derzeit „eher stagnierend bis rückläufig“. Und: Die Kunden hätten verstanden, „dass auch Benziner keine ideale Alternative sind“.