Es ist eine der brennendsten Fragen in der Automobilindustrie, und wer die richtige Antwort darauf findet, wird in
einigen Jahren zu den Gewinnern gehören: Werden Elektrofahrzeuge, ob voll- oder teilelektrisch, auf unterschiedlichen Plattformen basieren oder werden sie auf dem prinzipiell selben Grundbaukasten wie ihre Verbrennungs-Geschwister stehen?Die Vorteile einer exklusiven Elektroplattform liegen auf der Hand: Die Entwicklungs- und Produktionskosten können deutlich geringer ausfallen als bei einer Multi-Use-Plattform. Die Komplexität in der Produktion, aber auch im Einkauf und in der Logistik, ist signifikant geringer, Skaleneffekte sind im Erfolgsfall höher.Und nicht zuletzt profitiert auch der Kunde von einer reinen Elektroplattform, denn das Fahrzeug kann dadurch noch konsequenter die Vorteile der E-Mobilität ausspielen. Das gilt vor allem für den besonders niedrigen Schwerpunkt, den Platzgewinn im Innenraum, den Verzicht auf unnötige und schwere Bauteile, eine einfachere Wartung und letztlich die Chance auf niedrigere Preise.
Volkswagen hat sich ohne Wenn und Aber für diesen Weg entschieden und setzt konsequent auf den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB). Sieben Milliarden Euro allein in der Entwicklung sprechen eine klare Sprache. Vom Jahr 2022 an wird die Plattform an weltweit acht Standorten gebaut, geplant sind rund 15 Millionen MEB-Einheiten in den nächsten zehn Jahren.
Das "Skateboard"-Konzept des MEB wird bereits auf eine zweite rein elektrische Plattform ausgeweitet, die "Premium Platform Electric", kurz PPE. Sie soll für größere Fahrzeuge vor alle bei Audi und Porsche eingesetzt werden.Volkswagen-Chef Herbert Diess hofft dabei auf massive Volumenvorteile, die vor allem bei einem schnellen Hochlaufen der Massenfertigung erzielt werden. VW ist siegesgewiss. "Dass wir die Plattform-Profis sind, haben wir mit unserem Modularen Querbaukasten bewiesen. Auf dieser Plattform basieren über 100 Millionen unserer Fahrzeuge", begründet Diess die Entscheidung für den MEB.