Seat-Chef Luca de Meo will den Marktanteil in den Segmenten in den europäischen Märkten deutlich ausbauen. "In Europa sind das etwa fünf Prozent, ab zehn Prozent steht man auf jeder Einkaufsliste", sagte de Meo im Interview mit der Automobilwoche. Vor allem in Italien und Frankreich müsse Seat aufholen.
Herr de Meo, Seat ist wieder in den schwarzen Zahlen, die Zeichen stehen auf Wachstum. Gibt Ihnen das mit Blick auf Wolfsburg mehr Entscheidungsfreiheit?
Es lässt mehr Raum für Entscheidungen, weil man nicht um Geld bitten muss. Wir können selbstbewusster auftreten, weil wir es uns verdient haben. Nach fast acht Jahren im VW-Konzern bin ich aber auch kein Neuling mehr, man kennt mich. Diese Kombination führt dazu, dass uns das Management in Wolfsburg vertraut. Das erleichtert vieles.
Ein großer Wachstumsfaktor ist der Ateca. Nun ist auch der Arona auf dem Markt, ein weiteres SUV ist angekündigt. Wird es noch mehr SUVs geben?
Wir müssen fokussiert bleiben. Wir werden nie ein Hersteller mit umfassendem Portfolio wie VW sein. Wir haben 70 bis 80 Prozent Abdeckung, das ist in Ordnung. Künftig werden wir das Portfolio daher in der Tiefe, nicht aber in der Breite erweitern. Dabei geht es um die Hybridisierung und Elektrifizierung der Modellpalette.
Welches E-Fahrzeug werden wir von Seat sehen?
Die wahrscheinlichste Variante ist, dass wir die neue MEB-Plattform des VW-Konzerns nutzen. In den nächsten sechs bis acht Monaten wollen wir das entscheiden. Für uns ist das ein guter Weg in die Elektromobilität. Es zwingt uns nicht, in die Entwicklung einer komplett neuen Plattform zu investieren. Das könnten wir uns wahrscheinlich gar nicht leisten.