Warum Magna aufs autonome Fahren setzt

Der Autozulieferer Magna will mit Produkten fürs autonome Fahren schneller wachsen als in allen anderen Bereichen. "Das Geschäft mit Features für autono­mes Fahren wächst bis zum Jahr 2019 auf eine Milliarde Dollar an", sagte Magna­-Chef Don Walker der Automobilwoche.

Die Entwick­lung von Fahrerassistenzsyste­men, die in der Sparte Magna Electronics vorangetrieben wird, erwirtschaftete 2016 einen Um­satz von 450 Millionen Dollar. Walker sagt damit mehr als eine Verdopplung des Umsatzes bin­nen dreier Jahre voraus.

Das autonome Fahren ist der große Hoffnungsträger des Zulie­ferers. Magna baut dafür unter anderem Kameras, Radar­ und Lidar­Systeme. "Die Menschen wollen das", so Walker.

Schnell soll auch das Geschäft mit Hybridfahrzeugen wachsen. Um hoch qualitative Hybridsys­teme anbieten zu können, hatte Magna vor zwei Jahren den schwäbischen Getrie­behersteller Getrag übernommen. Wal­ker: "Wir haben hierstarkes Wachstum,und Getrag bringt gerade viele neue Pro­dukte auf den Markt."

Die Zuwächse bei rein batteriebetrie­ benen Elektroautos sieht Walker dage­gen skeptisch. Der globale Markt­anteil werde im Jahr 2025 bei drei bis vier Prozent liegen. "Das große Geschäft lässt hier noch auf sich warten."

Auch der konzerneigene Auf­tragsfertiger Magna Steyr mit Sitz in Graz boomt. Wegen voller Auftragsbücher will Magna jetzt sogar ein zweites Werk bauen. Mit der slowenischen Regierung hat sich der Konzern auf den Kauf eines Grundstücks in Mari­bor geeinigt. Allerdings fehlt noch die Unterschrift unter dem Kauf­vertrag. "Die Verträge sind noch nicht unterschrieben, aber in Vor­bereitung. Alles läuft nach Plan",sagte eine Sprecherin des slowenischen Wirtschafts­ministeriums derAutomobilwoche.

Zunächst wird inMaribor dann eine Lackiererei entstehen. Bis 2020 könnte – eine gute Auslastung vor­ausgesetzt – der Stand­ort zu einem Vollwerk ausgebaut werden (Automobilwoche4/2017). Dies bestätigte Walker: "Maribor ist erweiterbar."