Spartanburg. Zeitgleich mit der Kapazitätserweiterung kündigte Reithofer anlässlich des 20-jährigen Werksjubiläums den Bau eines weiteren X-Modells an. Hierbei handelt es sich um den siebensitzigen X7, der ab 2016 in Spartanburg gebaut werden soll. „Händler vor allem in den USA und China haben uns in der Entscheidung für ein SUV oberhalb des X5 immer wieder bestärkt“, sagt Produktionsvorstand Harald Krüger. Der über fünf Meter lange X7 soll jedoch weltweit verkauft werden. Pläne für ein Fahrzeug dieser Art lagen in München schon vor mehr als fünf Jahren auf dem Tisch, wurden aber aufgrund der Finanzkrise 2009 zurückgestellt. „Der eingebrochene Automarkt in den USA und ein Spritpreis von damals fünf Dollar pro Gallone lieferten nicht gerade eine optimale Basis für eine solche Entscheidung“, sagt Krüger. Der X7 soll vor allem gegen Mercedes GL, Cadillac Escalade und Lincoln Navigator positioniert werden. Spartanburg ist eine von weltweit 28 Produktions- und Montagestätten von BMW und war 1994 erstes Vollwerk der Bayern im Ausland. Intern gilt Spartanburg als Kompetenzzentrum für die X-Modelle. Derzeit laufen hier X3, X5 und X6 sowie die M-Versionen von X5 und X6 von den Bändern. Jüngst startete die Produktion des X4. Die Coupé-Version des X3 wird Mitte April auf der New York Auto Show erstmals vorgestellt. Der Verkauf des X4 beginnt im Sommer. Nächstes Jahr soll in Spartanburg auch die Plug-in-Hybrid-Variante des X5 vom Band laufen. BMW ließ in seinem neuen US-Werk zunächst die Dreier-Limousine E36 produzieren – ausschließlich für Nordamerika. Dann folgte der Z3. Wegen Verarbeitungsmängeln musste der Roadster in Deutschland oft nachgebessert werden. Es dauerte, bis sich das deutsche Qualitätsverständnis bei den amerikanischen Mitarbeitern verankert hatte. Selbst ohne die jetzt anstehende Kapazitätserweiterung hat sich BMW bereits zum größten Autoexporteur der USA gemausert. „Über 70 Prozent der in Spartanburg produzierten Fahrzeuge gehen in andere Länder“, so Harald Krüger. Derzeit laufen in South Carolina täglich 1100 Autos vom Band. Seit dem Produktionsstart vor 20 Jahren wurden bislang mehr als 2,6 Millionen Fahrzeuge gefertigt. Die X-Modelle machen heute gut ein Drittel des gesamten Absatzes aus. In den USA vertreiben derzeit 339 Händler die Marke BMW. Die USA bleiben damit hinter China größter Einzelmarkt. Im vergangenen Jahr wurden hier 309.280 neue BMW zugelassen, zehn Prozent mehr als 2012. Mini kam auf 66.502 Einheiten.
Spartanburg wird zum größten Produktionsstandort
Wachsen fürs Mega-SUV
BMW will sein seit 1994 betriebenes US-Werk in South Carolina um rund 50 Prozent vergrößern. „Die jährliche Produktionskapazität steigt dabei von derzeit 300.000 auf dann 450.000 Einheiten jährlich. Das ist fast so viel wie ein komplett neues Werk“, sagt Vorstandschef Norbert Reithofer. Es würde Spartanburg zur größten BMW-Produktionsstätte überhaupt machen, noch vor den deutschen Werken Dingolfing und Regensburg. Für den Ausbau investieren die Bayern knapp eine Milliarde Dollar (735 Millionen Euro) und schaffen 800 zusätzliche Arbeitsplätze (plus zehn Prozent).