New York. Der Volkswagen-Konzern steht vor einer Neuaufstellung, diese soll aber anders als bislang in den Medien spekuliert nicht zu einer Bündelung seiner zwölf Fabrikate invier Markengruppen führen.
„Ich bin nicht unbedingt ein Verfechter von Markengruppen“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn im Gespräch mit der Automobilwoche am Rande einer Veranstaltung in New York. „Im Moment arbeiten wir mit Hochdruck an der Zukunft des Konzerns und seiner Marken“, so Winterkorn weiter. „Das beinhaltet auch unsere künftige Aufstellung.“
Insidern zufolge plant VW eine Bündelung seiner zwölf Label nach deren technischer Ausrichtung, etwa nach Elektrifizierung der Antriebsstränge oder Digitalisierung im Fahrzeug. Winterkorn: „Man muss schon sehr genau überlegen, wie man das zuschneidet.“ Konkrete Ergebnisse werde VW daher „erst im Herbst präsentieren – es gibt noch viele offene Fragen, die zuanalysieren und beraten sind.“
In einer aktuellen Umfrage waren auch die Leser von automobilwoche.de mehrheitlich der Ansicht, dass VW seine Probleme mit einer Aufteilung in vier Markengruppen nicht lösen könne, sondern tiefer greifende Einschnitte nötig sind.
Nach den jüngsten Querelen mit Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch will Winterkorn Volkswagen noch zwei bis drei Jahre operativ führen. Das Ratsgremium wird im Februar 2016 über eine Vertragsverlängerung bis 2018 entscheiden. Auch danach schließt Winterkorn einen kompletten Rückzug ins Privatleben aus: „Ich sehe mich nicht als Hobbygärtner.“