Volkswagen rüstet ab 2019 seine Fahrzeuge mit Technologie zur Kommunikation mit anderen Autos und mit der Infrastruktur (Car-to-X) aus. Das kündigte Johannes Neft, Leiter der Aufbauentwicklung bei VW Pkw, im Gespräch mit der Automobilwoche an. Die Technologie wird "in einem wichtigen Volumenmodell eingeführt", so Neft. Der Golf VIII ist für Sommer 2019 angekündigt. Weitere VW-Konzernmarken sollen direkt nachziehen.
Die Car-to-X-Technik werde Teil der Grundausstattung der Modelle, für die Kunden nicht zusätzlich zahlen müssen. "Wir wollen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Das bekommen wir aber nicht hin, indem wir diese Technologie als optionale Ergänzung anbieten. Darum haben wir uns für diesen Weg entschieden", erläutert Neft die Strategie.
Technisch setzt VW auf den Standard pWLAN, eine von der Autoindustrie eigens für die Direktkommunikation zwischen Fahrzeugen sowie zwischen Autos und Verkehrsinfrastruktur konzipierte Technologie. Mobilfunknetze wie 3G oder LTE benötigen die Autos dabei nicht. Die Daten werden unabhängig von Telekommunikationsanbietern ausgetauscht. Diese wiederum arbeiten bereits an Lösungen zum Datenaustausch in Echtzeit. Allerdings ist dafür ein 5G-Netz nötig, das erst ab dem Jahr 2020 flächendeckend ausgerollt werden soll.
VW garantiert eine hohe Sicherheit, da keine Informationen an zentraler Stelle erfasst und gespeichert werden. Für die laufende Kommunikation benötigt pWLAN kein Backend, sondern erfasst Daten direkt im Straßenverkehr und sendet sie an andere Verkehrsteilnehmer im Radius von rund 500 Metern. Ist eine Information für Verkehrsteilnehmer relevant, wird sie ihnen sofort angezeigt und danach gelöscht. "Anders wäre es auch nicht möglich, Informationen mit einer Verzögerung von drei Millisekunden zu versenden", so Neft.