VW-Chef Müller hatte im Interview mit der Automobilwoche erklärt, sein Unternehmen denke darüber nach, eine Kampagne für den Selbstzünder zu starten. Der Initiative sollten sich andere Hersteller anschließen. Doch die Branche blockt: „Wir wissen von dem Vorschlag nur aus den Medien. Es ist aber grundsätzlich so, dass wir Kampagnen nur zu Produkten, nicht zu Technologien machen“, heißt es von Mercedes-Benz. Eine Ford-Sprecherin formulierte die Absage an VW noch schärfer: „Es wird von Ford keine spezielle eigene Dieselkampagne geben, wir haben andere Themen. Und wir werden uns auch nicht an der Aktion von VW beteiligen.“
BMW gibt sich zurückhaltender. Man habe sich zum Diesel klar positioniert. „Ob es sinnvoll ist, eine gemeinsame Kampagne zu machen, prüfen wir derzeit.“ Opel hält sich komplett aus der Diskussion heraus und verweist auf den VDA. Der hat im Zuge der Strategie „Mobilität von morgen“ eindeutig Stellung pro Diesel bezogen. So wie auch Bosch-Chef Volkmar Denner: „Wir unterstützen den Vorschlag von VW, sich für den Diesel und den Verbrennungsmotor einzusetzen. Wir müssen wieder zu einer faktenbasierten Diskussion zurückkehren“, sagte er der Automobilwoche.
In dieser Frage legt Müller nach: „Auch im Jahr 2025 werden noch drei von vier Neuwagen mit Benzin oder Diesel angetrieben sein. Bis 2020 machen wir unsere Verbrennungsmotoren um zehn bis 15 Prozent effizienter und damit sauberer. Dafür investiert der Volkswagen-Konzern bis 2022 etwa zehn Milliarden Euro.“
VW-Entwicklungschef Ulrich Eichhorn betont: „Wir sind entschlossen, die Schadstoffemissionen der Dieselfahrzeuge weiter zu reduzieren. Künftig werden alle Modelle mit der effizientesten SCR-Katalysatortechnik ausgestattet.“Lesen Sie auch: