Vielleicht hat Dieter Zetsche geahnt, was auf Daimler zukommt. Kurz nach Bekanntwerden des VW-Dieselskandals im September 2015 wurde der Vorstandschef gefragt, ob derartige Manipulationen auch in seinem Unternehmen möglich seien. "Ich weiß zu wenig über den Fall, um beurteilen zu können, wie gerechtfertigt der Vorwurf Volkswagen gegenüber ist und ob wir zu hundert Prozent und in jeder Betrachtungsweise davor völlig sicher sein können", hatte er geantwortet.
Anderthalb Jahre später ist klar: Auch Daimler hat ein "Dieselthema": 230 Polizisten und 23 Staatsanwälte durchsuchten jüngst bei einer Großrazzia elf Objekte des Konzerns in verschiedenen Bundesländern, um Beweismaterial zu sichern. Die Staatsanwälte ermitteln wegen des Verdachts auf Betrug und strafbarer Werbung im Zusammenhang mit möglicher Manipulation der Abgasnachbehandlung bei Diesel-Pkw.