In den kommenden 36 Monaten werden mehr als 20 Spitzenpositionen in den Technikabteilungen der Automobilbranche neu zu besetzen sein. Gesucht werden dafür Entwicklungsvorstände, die deutlich mehr zu bieten haben als solides technisches Handwerk.
„Die alten Muster funktionieren nicht mehr", sagt Ralf Landmann, Berater und Automobilexperte beim Personalberatungsunternehmen Spencer Stuart. „Es wird nicht mehr der beste Ingenieur sein, der die Position als Entwicklungsvorstand erhält. Gefragt ist eine Persönlichkeit, die solides technisches Verständnis mit Geschäftsplänen und strategischem Weitblick verbinden kann."
Zum Erfolgskriterium werde ein breiteres Wissen auf internationalem Fundament, das weit über ein technisches Profil hinausgehe. Einige Aufsichtsräte würden sich bei Neubesetzungen aber noch zu sehr an Altbewährtem orientieren, statt sich für neue Herausforderungen zu wappnen, kritisiert Landmann: „Wie sinnvoll ist es wirklich, auf x Jahren funktionaler Erfahrung zu bestehen, wenn 30-jährige Milliardäre ganze Industrien disrupten?“ Sein Eindruck aus vielen Gesprächen: „Fachkenntnis wird als Erfolgsfaktor zulasten der Führungsqualität überschätzt."