Von Köln nach Detroit

Detroit/Köln. Birgit Behrendt ist die mächtigste Frau bei Ford. Die mit vielen Auszeichnungen versehene Topmanagerin ist auch eine der wenigen Deutschen, die in den USA ganz oben angekommen sind.

Wäre sie eine Amerikanerin, hätte sie wohl Chancen, eines Tages auf einer Stufe mit GM-Chefin Mary Barra zu stehen. Die 56-jährige Kölnerin, die seit 2010 mit ihrem Mann in Detroit lebt, verantwortet als Vice President den gesamten Einkauf des Weltkonzerns – mit einem Volumen von gut 35 Milliarden Dollar.

Ganz am Anfang ihrer ­Karriere, als kaufmännische Angestellte bei Ford in Köln, wurde sie noch ­gefragt: "Können Sie sich als Frau überhaupt durchsetzen?" Behrendt konnte. Sie war immer ehrgeizig, wollte nicht zum Mit­telmaß gehören.

Den Grundstein dafür legte sie mit einem vierjährigen berufsbegleitenden Abendstudium. Nach oben geht es nicht nur mit Nettigkeiten. "Wenn Sie sich mit ihr anlegen wollen, nehmen Sie besser einen Helm mit", lautete einmal der Rat eines ehemaligen Mitarbeiters.

Trotz der Fixierung auf Zahlen ist Behrendt technikbegeistert geblieben: "Ich habe immer gerne mit Autos gespielt, ich hatte Matchbox-Autos." Sie ist Ford bis heute dankbar für die Chancen, die ihr das Unternehmen schon in jungen Jahren gab.

"Ford schätzt Diversität bei den Mitarbeitern hoch ein und belohnt Talent." Ihre rheinischen Wurzeln hat Behrendt auch in Detroit nicht vergessen. Ihr Boot am Lake ­Michigan trägt stolz den Namen "Cologne".

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