Volvo macht Ernst. Die schwedisch-chinesische Marke will von 2019 an keine reinen Verbrenner-Modelle mehr neu bringen und kapriziert sich ausschließlich auf die Elektrifizierung ihrer Autos. Aber ist das wirklich ihr Ernst? Es ist zumindest konsequent – und mutig. Womöglich zu mutig.
Natürlich gibt es kein Zurück zu den alten Zeiten. Doch das Tempo dieser Kehrtwende zwingt sich Volvo unnötig selbst auf. Denn der Status quo lässt nicht darauf schließen, dass der Marktanteil von elektrischen und elektrifizierten Fahrzeugen so rasant zulegt, dass das Geschäft schon in zwei Jahren derart lohnenswert ist.
Volvo mag vor allem den Elektro-Weltleitmarkt China im Visier haben. Aber in Deutschland – mit immerhin 40.000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr – oder in den USA – Volvos zweitgrößtem Markt – sind die Kunden
wegen geringer Reichweiten, hoher Preise und einer mangelhaften Ladeinfrastruktur noch immer sehr zurückhaltend. Volvos Modelle müssen ohnehin zum Premium-Preissegment gezählt werden. Die Elektrifizierung macht sie noch teurer. Womöglich setzt Volvo deshalb zunächst auf Mild-Hybride mit einem 48-Volt-System.