Könnte Carsharing ein Geschäftsmodell für Autohäuser sein? Dies war die zentrale Frage einer Studie von Dekra und des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) von Professor Willi Diez in Geislingen. Die Studie ist zwar vier Jahre alt, doch „die Aussagen von damals gelten nach wie vor“, sagt Diez. Zum Beispiel: Die Wirtschaftlichkeit von Carsharing für Autohäuser ist insgesamt „sehr prekär“.
Denn kostendeckend werden Carsharing-Angebote erst ab einer Auslastung von 30 bis 50 Prozent. Anders gesagt: Ein Carsharing-Auto muss sieben bis zwölf Stunden am Tag unterwegs sein, ehe es Rendite abwirft. Dennoch kann Carsharing für den Handel ein Gewinnbringer werden, wenn die Hersteller mitspielen. „Aus meiner Sicht wäre es wichtig, dass die Hersteller bei ihren Carsharing-Aktivitäten die Händler mit einbeziehen. Insbesondere Pflege und Service der Sharing-Autos sollte beim Handel erfolgen, allein schon aus Ertragsgründen“, sagt Diez.
Ford etwa arbeitet bei seinem Carsharing-Angebot nicht nur mit Flinkster – dem Carsharing der Deutschen Bahn – zusammen, sondern auch mit dem eigenen Handelsnetz. Daher können aktuell bei Ford-Händlern in rund 100 deutschen Städten mehr als 280 Pkw ausgeliehen werden.