Vernetzung in allen Bereichen

München. BMW will den Autokauf vereinfachen. "In Großbritannien können Kunden ein Auto in weniger als zehn Minuten kaufen", sagte Ian Robertson, Vorsitzender für Vertrieb und Marketing von BMW beim Automotive News Europe Kongress. Und das im Internet versteht sich. Ziel der Münchner ist es, den Onlineshop, den es in Großbritannien seit November 2015 gibt, bald weltweit auszurollen. Denn: Viele kommen gar nicht mehr ins Autohaus, bevor sie ein Auto kaufen. Die Autohersteller müssen auch in diesem Bereich bei der Vernetzung Schritt halten.

"Das Einkaufen hat sich verändert", sagte der Vertriebschef. Immer weniger Menschen kommen in die Geschäfte: Wieso Zeit verschwenden, wenn man auch per Klick kaufen kann? Die emotionalen Produkte von BMW müssten sich in der vernetzten Welt präsentieren.

Bei der Vernetzung geht es extrem schnell voran."Im Jahr 2003 gab es 6,3 Milliarden Menschen und 500 Millionen Smartphones, 2020 werden wir 7,6 Milliarden Menschen und 50 Milliarden Smartphones auf der Welt haben", erläuterte Robertson. Das geht auch an den Autoherstellern nicht vorbei.

Wir seien heute sehr abhängig von Smartphones, sie seien das neue Zentrum von dem, was wir tun. Während sich also die traditionellen Hersteller zunehmend in Richtung der Geschäftsbereiche der IT-Unternehmen wie Google, Apple oder auch kleine Startups bewegen, orientieren sich die neuen Player hin zum traditionellen Geschäftsfeld der Autoindustrie.

Man diskutiere derzeit also die Frage, wie viele der neuen Player wirklich die Transformation schaffen können, sagte Robertson. Tesla-Chef Elon Musk mache einen guten Job, gab der BMW-Mann zu. Man vertraut aber vor allem der eigenen Stärke.

"Wir glauben, unsere Industrie hat enormes Potenzial", betonte der Vertriebschef. "Die neuen Player schaden der Industrie nicht – im Gegenteil: "Diversität ist definitiv die Mutter aller Innovation", erläuterte Robertson. Der beste Weg sich für die Zukunft fit zu machen, sei sie zu gestalten.

Die Sharing Economy sei das nächste große Thema der Vernetzung, aber es warten noch weitere wichtige Herausforderungen. Auch die Elektromobilität steht derzeit sehr hoch auf der Agenda und habe sich in den vergangenen 15 Monaten deutlich beschleunigt. "Irgendwann wird es einen Punkt geben, an dem sich Elektromobilität durchsetzen wird", sagte Robertson. Bei BMW erwarte man diesen Punkt zwischen 2020 und 2025.

Nicht zu vergessen das autonome Fahren. Die Entwicklung gehe vom "Fahren ohne Füße, über ohne Hände und ohne Augen bis ohne nachzudenken", sagte der Vertriebsvorstand. "Das intelligente Auto ist elektrisch, autonom, geteilt und vernetzt."