Hannover. Der Autozulieferer Continental lässt regelmäßig die Wünsche und Ziele von Studierenden und jungen Akademikern aus dem eigenen Haus ermitteln. Personalchefin Ariane Reinhart sprach mit der Automobilwoche über die wichtigsten Ableitungen der aktuellen Untersuchung.
Frau Reinhart, Continental stellt in dieser Woche die Ergebnisse der "Karriereumfrage 2015" vor. Welcher Befund hat Sie persönlich am stärksten überrascht?
Die jungen Leute sind mobil, aber – ich muss es leider ergänzen – meist nur virtuell. Wir haben es mit einer Generation zu tun, die extrem gut vernetzt ist. Sie erobert die Welt mittels sozialer Medien. Doch viele der Befragten verspüren wenig Lust, sich auch physisch zu bewegen – etwa an einen Arbeitsplatz jenseits der Landesgrenzen.
Warum soll das ein Nachteil sein?
Wir sind ein weltweiter Konzern mit über 300 Standorten in mehr als 50 Ländern. In unseren Ausbildungs- und Trainee-Programmen legen wir großen Wert auf Mobilität und bauen auch schon früh Phasen im Ausland ein. Ich sage immer: Wir werden bessere Manager, wenn wir die Menschen aus verschiedensten Kulturen kennen, indem wir beruflich in anderen Ländern aktiv waren. Und je früher man damit anfängt, den Duft der großen weiten Welt zu schnuppern, umso leichter fallen Einsätze im Ausland. Rund 80 Prozent unserer zeitweise im Ausland tätigen Mitarbeiter würden wieder rausgehen. In der von uns befragten Generation jedoch möchte jeder Zweite am liebsten dort arbeiten, wo er wohnt.