FCA-Experte Giuseppe Berta hält die Wahrscheinlichkeit einer Abspaltung von Maserati und Alfa Romeo für „sehr hoch“. Als Interessent gilt der chinesische Autobauer Geely, der Alfa und Maserati mit Volvo und Lotus zu einer Premiumgruppe zusammenspannen könnte. Nach der Ausgliederung von Ferrari und CNH Industrial sowie dem Verkauf des Komponentenfertigers Magneti Marelli ginge die Zerlegung von FCA damit weiter.
Beide Marken sind angeschlagen und haben zuletzt kräftig Marktanteile eingebüßt. In allen acht italienischen Werken wird kurzgearbeitet. Die Produktion in den Werken Mirafiori bei Turin und Grugliasco, wo Maserati-Modelle vom Band laufen, wird noch einmal drastisch gesenkt. Die Maserati-Modelle Levante, Ghibli und Quattroporte verkaufen sich schlecht. „Wir sind auf historischen Tiefstwerten. Wir reduzieren von täglich 140 Levante auf 78“, sagte Gewerkschafter Ugo Bolognesi.
FCA-Chef Mike Manley will wegen der neuen Ökosteuer, die einige Mittelklassewagen, SUVs und Oberklasseautos mit einer höheren Kfz-Steuer von maximal 2500 Euro pro Jahr belegt, den Produktionsplan überarbeiten. Ursprünglich wollte FCA in Italien bis 2021 fünf Milliarden Euro investieren. Die Ökosteuer muss wohl als Vorwand herhalten.
Entscheidend ist, dass Maserati und Alfa Romeo Rückgänge im Heimatmarkt nicht durch steigende Verkäufe in anderen Regionen kompensieren können. Alfa und Maserati werden für FCA zunehmend zum Klotz am Bein.
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